Ein Denkmal den Eseln. Künstlerin: Sanja Ivekovic aus Zagreb |
Der Esel: per Definition ein Lasttier. Eigenschaft: genügsam, stur; bösartige Zungen behaupten, dieser sei obendrein dumm.
Eben
jenes symbolische Tier nutzte Sanja Ivekovic, eine Künstlerin aus
Zagreb, für ihre Installation in der Neuen Galerie während der Documenta
13 in Kassel. In einer Vitrine stellt sie Spielzeugesel aus und
kombiniert diese mit Namen von bekannten Menschen, welche Widerstand
gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeiten geleistet haben. Darunter
sind die Geschwister Hans und Sophie Scholl („Die Weiße
Rose“), Bürgerrechtler Martin Luther King, die russische Journalistin
Anna Politkowskaja oder Jan Palach, der sich aus Protest gegen die
sowjetische Besatzung in Prag verbrannt hat. Aber Wandtafeln informieren
auch über in Deutschland unbekannte Aktivisten, die gegen Apartheid,
für ein freies Tibet, im antikolonialistischen Widerstand kämpften oder
die auf dem Tahrir-Platz in Kairo getötet wurden. Eins haben die
symbolisierten Menschen jedoch gemein: Sie sind alle tot.
Wie schön, dass die Künstlerin sie, und vor allem deren Widerspenstigkeit, würdigt.
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